Mit einem Kopfsprung in die peruanische Kultur

Hallo meine Lieben, hier ist Nora. In unserem letzten Beitrag haben Theresa und ich uns vorgestellt und in diesem Post wollte ich mein Projekt hier etwas genauer erläutern, denn wir arbeiten ja nur halbtags als Praktikantinnen bei Acupari. Morgens arbeite ich jeweils in dem Volunariat, welches von einer schweizer Organisation ist. Die Organisation in der Schweiz heisst Comundo und hat in Lateinamerika, Afrika und Asien diverse Projekte. Ihr Idee ist, dass sie sich Partnerorganisationen in den jeweiligen Ländern sucht und dort Fachpersonen für drei Jahre in den Einsatz schickt um das Projekt zu unterstützen. Ziel ist es, ihr Knowhow und ihre Arbeitsweise in das Projekt einzubringen.

Diese Organisation bietet ein Praktikum für drei Monate in einem ihrer Projekte an, für Leute im Alter von 20 bis 30 Jahren. Dies soll vorallem den Praktikanten als Einblick in die Entwicklungszusammenarbeit und Erfahrungswert dienen, denn drei Monate sind wenig Zeit um von dem eigenen Wissen viel einzubringen, vorallem wenn man wie ich, noch kein Studium abgeschlossen und somit kein Fachwissen hat. Hier in Cusco arbeite ich bei einem Projekt namens ISAIAS, was eine Gemeinschaft ist, die sich für eine faire, solidarische und friedsame Gesellschaft einsetzt. Dieses Projekt hat drei Sitze, einen hier in Cusco, einen in Sicuani und einen weiteren in Puno, zusammen mit Juliaca. Der Hauptteil meiner Aufgabe besthet daraus, mit einer Jugendgruppe namens EGIC Sara zu arbeiten. Mit den Jugendlichen haben wir einmal im Monat ein Treffen, an welchem auch andere Jugendgruppen teilnehmen. Diese Treffen sind immer zu einem von den Jugendlichen selbstgewählten Thema, was meistens etwas politisch oder soziales ist. Bei diesen Sitzungen ist jeweils ein Referend anwesend, welcher uns einen vertieften Einblick in das Thema gibt. Gemeinsam mit dem Vorstand der Gruppe organisieren wir dieses Treffen in wöchentlichen Sitzungen. Diese wöchentlichen Sitzungen finden in der Realität eher zwei, bis dreimal im Monat statt, da die Jugendlichen aus dem Vorstand manchmal nicht kommen können an den Abenden und wenn jemand nicht kommt, es oft soist, dass die anderen auch nicht kommen. Dies verlangsamt zwar die Vorbereitungen für das Treffen, jedoch ist gegen einen freien Abend auch nichts einzuwenden;)

Ein Treffen mit den Jugendlichen in der Casa de la Cultura

Morgens arbeiten ich und meine Fachperson im Büro und digitalisieren die vergangenen Treffen oder bereiten die Dinge für die Treffen vor, welche wir auch ohne den Vorstand machen können. Momentan habe ich ein kleines Projekt, an dem ich selbstständig arbeiten kann. Da ich mich etwas mit Photoshop und Gimp auskenne kann ich einen Flyer für die Jugendgruppe designen, um Werbung zu machen, denn es gibt von Zeit zu Zeit eine Informationsveranstaltung, bei der die verschiedenen Jugendgruppen Cusco’s von ihrer Arbeit erzählen und neue Mitglieder anwerben können. Das Entwerfen des Flyers und die Arbeit mit Gimp gefällt mir sehr gut, da sie mir die Möglichkeit gibt meine Kenntnisse mit dem Programm zu verbessern, denn als wir in der Schule mit Photoshop gearbeitet haben war das immer mit einem Zeit- und Leistungsdruck verbunden, den ich hier nicht habe.
Weiter gefällt mir die Arbeit mit den Jugendlichen sehr gut, denn dadurch, dass wir mit Leuten im Alter von 18 bis 29 zusammenarbeiten, bekomme ich die Möglichkeit zu sehen was die Menschen in meinem Alter hier interessiert und was sich politisch so tut. Gerne vergleiche ich diese Situationen auch mit der Weise, wie es in der Schweiz funktioniert, auch wenn dies oftmals schwer bis beinahe unmöglich ist, da es zwei verschiedene Welten sind.

Ein für mich besonders spannendes Erlebnis, war ein Treffen von ISAIAS zur Rolle der Frau in der andinen Gesellschaft teilnehmen konnte, welches in der ersten Woche meines Praktikums stattfand. Denn der Feminismus und das Thema des Genders sorgt momentan auch bei uns in der Schweiz und überall auf der Welt für grosse Diskussionen. Das Treffen dauerte drei Tage und wir erarbeiteten mittels verschiedenen Workshops, Debatten und Referaten ein genaueres Bild der Frauenrolle. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt einen Monat spanisch Sprachunterricht besucht und somit war es für mich einen Sprung in das kalte Wasser, da ausschliessich spanisch gesprochen wurde. Ab und zu stiess ich auch an die Grenzen mit meinem Spanisch, was jedoch kein Problem war, denn die Peruanerinnen und Peruaner lieben es zu erzählen. So konnte ich während den gemeinsamen Mahlzeiten problemlos am Tisch sitzen und mir diverse Lebensgeschichten anhören. Langweilig wurde es jedenfalls nie!

Plakate zum Thema der Gleichberechtigung der Frau

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