Ein Visum für Deutschland

Ist es doch für Peruaner schon schwer genug ein Visum für Deutschland zu bekommen, hat man sich jetzt noch ein paar Schikanen ausgedacht, die in ganz Lateinamerika nur für Peruaner/innen gelten.
Viele junge Peruaner/innen möchten als Au Pair nach Deutschland. Um ihr Visa zu bekommen müssen sie, außer den üblichen Dokumenten, auch ihre Deutschkenntnisse nachweisen, d. h. verlangt wird die Prüfung Start Deutsch 1 nach dem gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeinsamer_Europ%C3%A4ischer_Referenzrahmen/ ).
Normalerweise gilt die Prüfung gilt als bestanden, wenn man 60 v. 100 Punkten erreicht. Doch die peruanischen Kandidaten müssen mindestens 81 Punkte nachweisen.
Und weil man gerade dabei ist – so kommt es mir jedenfalls vor – wird es auch deutsch-peruanischen Ehepaaren nicht leicht gemacht. Auch hier muss in Zukunft der peruanische Partner eine Sprachprüfung ablegen, um ein Visum für Deutschland zu bekommen. Ausgeschlossen werden soll damit die Visaerteilung für Zwangs- und Zweckehen.
Der Hintergrund der ganzen Geschichte sind angeblich Massen von Visaanträgen, die in den letzten Monaten in der deutsche Botschaft in Lima eingingen. Und es wird vermutet, dass viele der Anträge unter Vorspiegelung falscher Tatsachen gestellt werden.
Ich weiß nicht, was da in Lima läuft, aber wenn ich mir unsere Schüler hier ansehe, kann ich nur sagen, dass diese jungen Leute hier hart für etwas kämpfen müssen. Zum Einen fällt es ihnen nicht immer leicht Deutsch zu lernen und zum Anderen ist es bei einem Durschnittseinkommen von ca. 200 US$ sicher nicht einfach das Geld für einen Flug zusammenzusparen. Diese jungen Leute sind allein dadurch, dass sie in einem Drittweltland leben schon benachteiligt und ich finde gerade bei solchen Programmen wie Au Pair sollte man es ihnen nicht unnötig schwer machen.

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