Regenzeit – jetzt wirklich

Inzwischen befinden wir uns mitten in der Regenzeit. Es regnet täglich mehrmals und teilweise heftig, der Himmel ist meist wolkenverhangen und ohne Regenjacke verlässt keiner mehr das Haus. Auf den Berggipfeln rings um Cusco liegt Schnee, den man auch hier in Cusco gut spüren kann – es ist ganz schön frisch geworden.

Während es in Cusco-Stadt nasskalt und halt eben ein bisschen ungemütlich geworden ist, steigen die Wasserpegel der Flüsse in der Provinz, man hört täglich von neuen Erdrutschen, welche die Straßen stunden- bzw. tagelang unpassierbar machen und Touristen, die den Camino Inca oder Salkantay-Trek gebucht haben, müssen wegen Gefahrenwarnungen auf andere Treks ausweichen.

Wegen des hohen Wasserpegels des Flusses Urubamba, der durchs Heilige Tal fließt, hat die Bahngesellschaft PeruRail für heute einen Transportstop verhängt: die Züge dürfen ausschließlich leer nach Machu Picchu einfahren, um Touristen (die vorwiegend aus Chile kommen) von dort abzuholen. Auch in Arequipa sind Touristen gestrandet: vorgestern wurde gemeldet, dass 8 von 16 Flügen ausfallen mussten, da der Flughafen (über 2300m) komplett im Dunst lag.

Die mit Abstand am meisten vom Regen betroffenen Regionen sind Lambayeque, Arequipa, Piura, La Libertad, Amazonas, Cusco und Junín. Vor allem die Menschen in den Dörfern haben zu kämpfen: Häuser sind beschädigt oder teilweise ganz zerstört, in einigen Gegenden haben die Wassermassen ganze Ernten weggeschwemmt, Erdrutsche, unterspülte Straßen und kaputte Brücken sorgen dafür, dass Dörfer komplett von der Außenwelt abgeschnitten sind und der Notstand ausgerufen werden muss…

Die Schulen, so scheint es zumindest in den Regionen, die von der Regenzeit betroffen sind, haben ihren Ferienrhythmus an die Regenzeit angepasst: Peruanische Schüler haben 3 Monate am Stück Ferien, was didaktisch gesehen vielleicht problematisch ist, in Anbetracht des Regens aber natürlich Sinn macht. Das neue Schuljahr soll am 1. März beginnen. Dieses Datum kann aber von den zuständigen Behörden vor Ort bei Bedarf auch verschoben werden…

 

 

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