Proteste in Cusco (4)

Es scheint ruhig geworden zu sein im Land. Aber ich kann mich da auch täuschen, da ich auch von den Streiks Ende Februar nur so viel mitbekommen, wie ich auch berichtet habe. Allerdings war es offensichtlich an einigen Orten weitaus schlimmer. So wurde der Flughafen in Cusco 2 Tage lahmgelegt und in der Stadt selbst setzte die Polizei Tränengas ein. In Ayacucho gab es sogar 2 Tote beim Zusammenstoss mit der Polizei. In der Presse wurden die Proteste aufs schärfste verurteilt und Präsident Garcia sprach sogar vom „Senderismus“, wobei er auf die terroristische Vereinigung „Sendero Luminoso“ anspielte. Dieser Vorwurf wurde von sämtlichen Medien wiederholt. Es scheint als wolle die herrschende Klasse in Peru mit aller Gewalt eine umfangreiche Privatisierung und neoliberale Ausrichtung der Wirtschaft durchsetzen und dabei schreckt man auch nicht davor zurück Oppositionen in die Ecke des Terrorismus zu rücken. Obwohl die peruanische Wirtschaft in den letzten Jahren stark gewachsen ist, vor allem die Tourismusbranche kommt bisher bei einem Großteil der Bevölkerung nichts davon an. Der wichtigste Tourismusmagnet des Landes „Machu Picchu“ befindet sich in der Hand eines chilenischen Konzerns. So sind die Aktionen der Bauern und Arbeiter in der Region Cusco als eine Notwehrmaßnahme zu verstehen, die eine weitere Verschlechterung ihrer Situation und den Ausverkauf des Landes verhindern soll.

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