‘La Huatia’ – Perus Liebeserklärung an die Kartoffel

Seit nun über einem Monat bin ich im atemberaubenden Peru, das mich jeden Tag mit seiner Schönheit und Vielfalt überrascht. «Peru ist ein reiches Land» sagen die Peruaner selbst, nicht nur im kulturellen Sinne, sondern auch an seinem Angebot an Gemüse- und Obstsorten. Es gibt zum Beispiel mehr als dreitausend verschiedene Kartoffelsorten in Peru, die sich in ihrer Form, Farbe und Geschmack unterscheiden. Somit wird Peru nicht nur als Ursprungsland der Kartoffel angesehen, sondern auch für seinen Artenreichtum bewundert.

Eine einzigartige Zubereitung der Knolle gibt es in der Region Cusco besonders im Juni und Juli jeden Jahres. Dann wird nämlich von den Einheimischen die sogenannte Huatia vorbereitet; eine Tradition, die schon in den Zeiten des Inka-Reiches praktiziert wurde. Das Wort Huatia stammt aus dem Quechua und beschreibt die Art und Weise, Kartoffeln in einem Steinofen in der Erde zu backen. Dazu wird eine Kuhle in der ‘Pachamama’ (Muttererde) gegraben, über die eine Steinpyramide vorsichtig gestapelt wird. Ein Feuer im Steinofen wird durch eine kleine Öffnung mit Brennmaterial versorgt, bis sich die feuerbeständigen Steine genügend aufgeheizt haben. Erst dann werden die Kartoffeln, und wahlweise die besonders leckeren Oka-Wurzeln und Stangenbohnen, auf die Glut gelegt und die Steinpyramide darüber zum Einstürzen gebracht. Für einige Stunden backt nun das Gemüse im Erdhaufen und nimmt dadurch einen reichhaltigen und einzigartigen Geschmack auf bevor es mit ‘cuy’ (Meerschweinchen) oder anderem Fleisch als Festmahl serviert wird.

Flavio – das «wandelnde Lexikon» – ermöglichte den Schülern von ACUPARI die außerordentliche Chance einen Nachmittag mit einer Familie in der Nähe von Chinchero zu verbringen, um die Tradition der Huatia zu erleben. Es war ein wundervoller und erlebnisreicher Tag mit viel Spaß und unvergleichlichem Essen. 

Ich freue mich darauf Euch von meinen nächsten Abenteuern in Peru zu berichten!
Bis dahin, ¡hasta luego!
– Euer Daniel

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